Hintergründe
Kultur in Westfalen
Westfalen-Lippe – das ist Kultur satt! Dicht und bunt und von hoher Qualität ist das kulturelle Angebot in Westfalen-Lippe. Die Teilregionen Münsterland, Südwestfalen, Ostwestfalen-Lippe und das Ruhrgebiet bilden zusammen eine abwechslungsreiche, lebendige Kulturlandschaft. Ein Netz aus haupt- und ehrenamtlich tätigen Menschen und Institutionen sorgt mit hohem Engagement dafür, dass Kunst und Kultur sich überall vor Ort entfalten. Daraus schöpft Westfalen-Lippe seine kulturelle Kraft.
Übertragene und abgeschlossene Projekte
Literaturland Westfalen
Die Vernetzung der literarisch Aktiven in der Region – von Autor:innen über Gesellschaften und Vereine bis zu Bibliotheken und Verlagen – war die erste große Initiative: 2011 folgten über 80 Literaturakteur:innen der Einladung von „Kultur in Westfalen“ und versammelten sich in Hamm – innerhalb von wenigen Monaten entstand daraus das Literaturland westfalen [ila we:]. Die Koordination von [ila we:] liegt inzwischen beim Westfälischen Literaturbüro in Unna e. V.
Westfalen-Diplom
2012 schlossen sich „Kultur in Westfalen“, der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die Westfälische Rundschau beziehungsweise die Westfalenpost zusammen und organisierten das Westfalen-Diplom. Teilnehmer:innen konnten kulturelle bedeutende Orte und Einrichtungen mit dem ÖPNV erkunden und sich ihre Besuche in einem Heft bestätigen lassen. Alle, die ihr Heft vollständig gestempelt hatten, wurden zu einer großen Abschlussparty eingeladen und erhielten ihr Diplom; außerdem konnten sie E-Bikes und andere Preise gewinnen.
Mit dem Westfalen-Diplom wollten die Organisatoren den Menschen in Westfalen-Lippe ihre Heimat näher bringen und für die vielfältige, qualitätvolle Kultur und Natur hierzulande werben. Obwohl das Westfalen-Diplom 2015 zum letzten Mal stattgefunden hat, sind die Stempelhefte auch heute noch praktische Reiseführer für die Region.
Entwicklung
Das ehemalige Projekt „Kultur in Westfalen” ist seit 2021 das Referat „Strategische Beratung/ Kultur in Westfalen“ in der LWL-Kulturabteilung. Auch nach der Verstetigung wird es vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Der LWL hat vor allem initiierende und moderierende Rollen – als einzige Organisation, die in ganz Westfalen-Lippe und in allen Kultursparten tätig ist.
Seine Arbeit aufgenommen hat „Kultur in Westfalen“ im Jahr 2010, als Projekt, getragen von der LWL-Kulturstiftung und der Stiftung Westfalen-Initiative und gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Lenkungsgruppe
Zum Projekt „Kultur in Westfalen” wurde aufgrund seiner hohen kulturpolitischen Bedeutung eine Lenkungsgruppe eingerichtet. Diese hat sich am 28. April 2010 auf Burg Altena konstituiert und bestand bis 2021, der Umbildung des Projekts in ein Referat in der LWL-Kulturabteilung. Die Lenkungsgruppe kam einmal jährlich zusammen und wurde moderiert vom LWL-Direktor.
Die Mitglieder der Lenkungsgruppe waren die ersten Botschafter von „Kultur in Westfalen”. In der Lenkungsgruppe formierte sich der gemeinschaftliche Wille zur Förderung von „Kultur in Westfalen”. Die Mitglieder trafen die konzeptionell-strategischen Entscheidungen und erteilten Handlungsempfehlungen und Arbeitsaufträge an das Team.
Mitglieder der Lenkungsgruppe (Stand Mai 2021)
- Klaus Baumann, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung
- Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf
- Anneli Hegerfeld-Reckert, Vorsitzende des Kuratoriums der LWL-Kulturstiftung
- Dr. Hildegard Kaluza, Abteilungsleiterin Kultur im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
- Dr. Axel Lehmann, Landrat des Kreises Lippe
- Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster
- Theo Melcher, Landrat des Kreises Olpe (angefragt)
- Gerd Meyer-Schwickerath, Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-Initiative
- Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein
- Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford
- Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin
- Erik O. Schulz, Oberbürgermeister der Stadt Hagen
- Dr. Christian Schulze Pellengahr Landrat des Kreises Coesfeld
- Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen
Genese
„Kultur in Westfalen” ist als eine Reaktion auf den Bericht „Kunst.NRW“ entstanden, den die Staatskanzlei NRW und die Kunststiftung NRW in Auftrag gegeben hatten und der im Sommer 2008 veröffentlicht worden ist. In dem Gutachten wurden Perspektiven für die Entwicklung von Kunst und Kultur in Nordrhein-Westfalen aufgezeigt. Das Ergebnis wurde im Landesteil Westfalen-Lippe als ernüchternd und nicht angemessen bewertet. Warum war Westfalen-Lippe scheinbar nicht existent in den Überlegungen zur kulturellen Zukunft Nordrhein-Westfalens?
Handlungsempfehlungen
In der Folge wurden, unter Federführung der LWL-Kulturabteilung und gemeinsam mit der Westfalen-Initiative und den drei Bezirksregierungen in Westfalen-Lippe, im Januar und Februar 2009 Expert:innengespräche zu sieben Themenbereichen veranstaltet, von Musik, Theater und Tanz über Museen bis zu Gärten, Industriekultur und Wissenschaft. Ziel war eine Analyse des Bestandes und des kulturellen Potenzials der Region. Die Ergebnisse wurden in einem Entwurf von Handlungsempfehlungen im März 2009 gebündelt.
Am 7. Mai 2009 wurden in einer weiteren Workshop-Runde und in einem Plenum mit über 100 Kulturakteur:innen aus Westfalen-Lippe die Vorstellungen noch einmal zusammengefasst und konkretisiert sowie die Handlungsempfehlungen zur Verabschiedung vorgelegt. Zu den Handlungsempfehlungen (PFD nicht barrierefrei)
Gründung und Anfang
Im November 2009 schließlich wurde auf einer Klausurtagung von LWL, Bezirksregierungen und der Stiftung Westfalen-Initiative das Projekt „Kultur in Westfalen“ geplant und von der LWL-Kulturabteilung auf den Weg gebracht. Es wurde in der Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe angesiedelt als einziger Organisation, die in Westfalen-Lippe in allen Regionen und allen Sparten tätig ist.
„Kultur in Westfalen“ nahm seine Arbeit im Sommer 2010 mit einem Team aus zunächst zwei Personen (Leitung und wiss. Volontariat) auf.